Für mich hat die Gesundheit meiner Schafe immer oberste Priorität. Dies versuche ich unter anderem durch eine artgerechte Haltung und Fütterung sicherzustellen. Trotzdem kann es immer vorkommen, dass ein oder mehrere Schafe krank werden. In diesem Fall ist es hilfreich, die ersten Anzeichen von Unwohlsein zu erkennen.
Krankheitsanzeichen
Augen, Nase und Maul müssen eine rosige Schleimhaut haben und frei von Krusten und anderen Ablagerungen sein. Nasenausfluss und tränende Augen sind Krankheitsanzeichen, die man beobachten und ggf. behandeln lassen muss. Hustet ein Tier in der Herde, sollten Halter hellhörig werden. Lungen- und Atemgeräusche sind immer ein Alarmzeichen. Hier sollte man rechtzeitig handeln, bevor sich weitere Tiere anstecken und ebenfalls erkranken.

Notwendige Maßnahmen
Zu einem Gesundheitsmanagement gehört unter anderem die Kontrolle des Wurmstatus (durch Kotproben o.ä.) sowie ein regelmäßiger Klauenschnitt und die jährliche Schur.
Eine regelmäßige Klauenpflege ist bei allen Schafen unerlässlich. So werden Fehlstellungen und Krankheiten vermieden. Auf harten, steinigen Böden nutzt sich das ständig nachwachsende Horn ausreichend ab. Bei einer Haltung überwiegend auf Grünland muss dies kontrolliert und gegebenenfalls korrigiert werden. Zu lang gewachsene Klauen und eingerollte Klauenränder verursachen Schmerzen beim Laufen. Es können sich darüber hinaus Hohlräume bilden, in die Fremdstoffe, Schmutz und Nässe eindringen können.
Ouessantschafe müssen einmal im Jahr geschoren werden. Dafür eignet sich der Zeitraum zwischen Mitte Mai und Mitte Juli. Sobald sich die Wolle am Hals löst, ist der richtige Zeitpunkt für die Schur gekommen. Dabei kann man sowohl mit einer elektrischen Maschine als auch mit der Handschere sehr gute Ergebnisse erzielen.
Durch einen guten Beweidungsplan kann der Befall mit Endoparasiten (z.B. Würmer) so gering wie möglich gehalten werden. Diese können die Schafe stark schwächen und sogar zum Tod führen. Nach einer positiven Kotprobe ist daher eine Entwurmung mit einem geeigneten Mittel notwendig. Der zuständige Tierarzt kann hier beratend zur Seite stehen.
Gesund durch Zucht
Eine vorausschauende Zuchtstrategie kann die Gesundheit verbessern. Vor allem die Zähne sind ein sehr wichtiges Thema. Es ist wichtig, die Robustheit der Rasse zu erhalten und gleichzeitig die Altersgesundheit zu verbessern. Genau in dieser schmalen Gradwanderung liegt ein besonderer Reiz.